Liebe Melanie!
Das Schöne am Jahresbegin ist, dass man neu anfangen kann. Wir können uns Ziele setzen, Listen schreiben und Vorsätze gestalten. Das war auch mein Plan! Okay, es ist mittlerweile Februar, aber genau das gehört zu meinen Neujahrsgedanken: Mein Tempo reduzieren. Mir fällt die Balance zwischen alles-auf-einmal-ganz-ganz-schnell-machen und gar nichts machen sehr, sehr schwer. Aber eigentlich soll das jetzt gar nicht so mein Thema sein..
Wir beide machen uns viele Gedanken zum Thema Umweltbewusstsein. So ist auch unser gemeinsames Label Lieblingsstück entstanden. Die Massen an weggeworfener Kleidung brachte uns dazu ein nachhaltiges Upycyclinglabel zu gründen. So weit so gut. Mit Lieblingsstück fahren wir also schon ganz gut auf der „Zero Waste“ Linie.
Zero Waste – Neujahrsvorsatz
„Zero Waste“ bedeutet keinen (oder kaum) Müll zu produzieren und keine Ressource unnötig zu verschwenden.
Auf das eine, folgt nun einmal das andere und sehe ich mehr und mehr „das große Ganze“. Ich sehe nicht nur Müllberge aus Altkleidern (die es zu upcyceln gilt!), sondern auch Berge von Plastikmüll in unserem Haushalt.
So kann es nicht weitergehen! Mein zugegeben hochgegriffener Vorsatz:
Nicht nur weniger Müll, nein! Am liebsten keinen Müll zu produzieren!
Ich will also einen Zero Waste Lifestyle!
Inspiriert bin ich nach einiger Recherche im Netz durch die New Yorkerin Lauren Singer , die in einem Jahr ein marmeladenglasgroßes Gefäß mit Müll produziert hat. Fast Zero Waste! Sie besitzt keinen Abfalleimer in ihrer Wohnung mehr.
Es gibt noch mehr tolle Beispiele, wie zum Beispiel die Zero Waste Ikone Bea Johnson.
Was heißt das jetzt für mich? Muss man ab jetzt alles selbst herstellen, wenn man es ohne Plastikverpackung haben möchte? Wird das Zeitaufwendig? Oder teuer? Bedeutet es Verzicht?
Ich weiß es nicht, aber ich lade alle dazu ein mich und uns auf unserer Reise des Müllvermeidens zu begleiten.
Ich werde mich konkret ein paar Aufgaben widmen und mein Plan ist es ich Stück für Stück durch meinen Alltag vorzuarbeiten.
1.Schritt: Das Frühstück
Meine Kinder essen jeden Tag Porridge, also Getreidebrei mit Obst. Das Obst wird jede Woche verpackungsfrei vom Bioboten geliefert. Die Hafer oder Fünfkornflocken sind schon mal in Plastik verpackt-Mist! 1.Problem!
Die Lösung wird sein, dass ich ab jetzt ganzes Korn kaufe (Verpackungsfrei oder maximal in Papier eingepackt) und mit der Flockenpresse selber Flocken mache. Dürfte alles nicht so schwierig sein.
2. und etwas schwierigeres Problem: Die Milch. Wir trinken keine Kuhmilch aber pro Woche ca 1-2L Dinkel oder Hafermilch. Die Tetraverpackung ist mir schon lange ein Dorn im Auge. Wie mache ich Hafer- oder Dinkelmilch selbst? Die ersten Versuche gingen mehr oder weniger schon in die Hose. Die Hafermilch habe ich gestern ganz gut hinbekommen, sie ist aber wirklich noch ausbaufähig…
Zum Nachmachen hier das Rezept:
Man benötigt:
-eine Tasse ganzen Hafer
-Wasser
-2Stk.Datteln
-einen Mixer
-ein Tuch zum abseihen, zb eine Mullwindel
Der Hafer wird über Nacht mit einer Tasse Wasser eingeweicht. Am nächsten Tag schüttet man das Wasser ab, wenn es noch nicht ganz aufgesogen ist und gibt den eingeweichten Hafer in den Mixer. Dazu kommen 1-2Datteln um die Milch etwas zu süßen und 3Tasse Wasser. Das ganze wird gemixt und anschließend durch das Mulltuch in eine leere Flasche gesiebt. Heraus kommt Hafermilch die bis zu einer Woche im Kühlschrank haltbar ist.
Den Rest der im Mulltuch hängen bleibt kann man gleich zum Porridge dazugeben oder man macht Kekse draus.
Die Zutaen sind einfach in Bioqualität zu bekommen. Der Hafer ist immerhin „nur“ in Papier eingepackt. Die Datteln hatte ich noch zu Hause, da muss ich mir noch eine alternative (im Bioladen vielleicht?) einfallen lassen weil sie in Plastik verpackt waren.
Ich überlege jetzt noch einen Youtube Kanal zu eröffnen. Es gibt kaum Kanäle auf Deutsch zum Thema Müll bzw. Plastikvermeiden. Wir könnten so noch mehr Menschen erreichen und unsere Erfolge und auch Misserfolge dokumentieren. Was meinst du? Ich drehe in den kommenden Tagen ein Video zu meiner selbstgemachten Getreidemilch, wir werden ja sehen wie das wird. Ich bin in jedem Fall hochmotiviert und freue mich über jeden Tipp der uns helfen könnte einen Schritt in die richtige Richtung zu gehen – nicht nur als Neujahrsvorsatz. Aus meiner Sicht lieber früher als später. Ganz nach dem Motto:
Refuse, reduce, reuse, recycle, rot
Ablehnen, Reduzieren, Widerverwenden, Kompostieren
Deine Franzi