Liebe Franzi,
irgendwie lustig, dass wir nun gleichzeitig in Spanien sind. Ich hab mir die Karte angesehen. Sobald wir auf der Höhe von Valencia sind, können wir euch zuwinken. Allerdings werden wir die Balearen nicht sehen, nicht wie wir Afrika von der Südküste Spaniens aus sehen konnten. Diese Nähe der Kontinente macht die Costa del Sol und Costa de la Luz sehr eindrucksvoll. Ich glaube an der engsten Stelle – diese muss wohl bei Tarifa oder im umliegenden Naturschutzgebiet liegen – sind es nur 13 km nach Afrika. Es sieht weniger aus, so dass man denkt, man/frau könnte losschwimmen und in maximal 3 Stunden ankommen.
Wir haben einen Tag in Gibraltar verbracht. Irgendwie komisch: Du parkst am Parkplatz in der Calle Gibraltar in La Linéa de la Concepción, packst die Pässe ein und gehst 5 Minuten zu Fuß über die Landesgrenze. Gibraltar wird dominiert vom Upper Rock, einem Naturschutzgebiet, das von einer Makaken Kolonie bevölkert wird. Woher sie kommen ist unklar, es gab nämlich früher in Europa Berberaffen und heute gibt es sie noch in Marokko. Die Affen leben am Upper Rock frei, werden allerdings gefüttert. Für Touristen ist es bei einer Strafe von 4000 Pfund verboten die Affen zu füttern und alles Essbare soll gut versteckt sein.
Nun zu unserem Erlebnis: Wir sind ziemlich spät in La Linéa angekommen und gleich losgestartet, die Kinder hungrig und unleidig. Das hat mich in einem Kiosk zu einer Zero-Waste-Sünde verführt. Ich habe verpackte Sandwiches und Chips erstanden, um mir ein wenig Ruhe zu erkaufen. Ja, ich bin keine Zero-Waste-Heilige, ich habe mich klar für Müll und gegen ein allgemeines Ausflippen entschieden. Doppelt falsch, wie sich herausgestellt hat.
Wir sind mit dem “Cable Car” auf den Felsen gefahren, die Kinder haben in dieser Gondel noch das Sandwich aufgegessen und die Chipspackung haben wir im Buggy unter der Huckepack Trage versteckt. Dieses Versteck erwies sich gut genug für die Angestellten des Naturschutzgebietes, allerdings nicht für dessen Bewohner. Franzi, stell‘ dir mal die Situation vor: Beim Aussteigen macht mich der Mann im Cable Car extra noch einmal darauf Aufmerksam, dass die Kinder die Affen auf keinen Fall berühren sollten, denn ein Biss würde „incredible damage“ (Zitat!) anrichten. Ist klar, sagte ich und dachte ich noch bestimmter, schließlich sind Jonathan und Luis, wie Du weißt, nicht geimpft.
Was passiert, als ich Jonathan aus dem “Cable Car” schiebe? Der erste Affe stürzt auf den Wage zu, ich schiebe weiter. Der Affe reißt die Chipspackung heraus, Jonathan mit fängt mit angsterfüllten Augen an zu Schreien. Es kommen immer mehr Affen und streiten sich um die Chipspackung. Ich wusste überhaupt nicht, was ich tun sollte und hab den Wagen ohne links oder rechts zu sehen weitergeschoben. Pffffff! Ich sag es dir, ich war fertig! Jonathan auch. Allerdings war es bei ihm anscheinend eher der Verlust seiner Chips.
So, nun aber zu Deiner Gesichtspflege. Stimmt, ich bin gar nicht darauf eingegangen. Mein Kopf war und ist noch voll Reiseplanungen und Eindrücken. Im Moment kann ich nichts ausprobieren, aber wenn ich zuhause bin möchte ich gleich das Aloe-Gesichtswasser zubereiten, denn Feuchtigkeit kann meine Haut immer gebrauchen. Das Waschen mit Alepposeife ist mir nicht neu, das praktiziere ich hier im Urlaub für Gesicht, Körper und Haare. Ich hatte auf einem Campingplatz die Zimtzahnpasta nicht mit und hab mir dann gleich auch die Zähne mit der Bio Olivenseife geputzt. Für mich war das gar nicht ekelig, obwohl ich es mir so vorgestellt hatte. Das Putzgefühl ist sehr gut. Wie cool ist das? Ab jetzt brauche ich nur meine Zahnbürste und meine Seife mit auf diese Campingplatzbadezimmer schleppen.
Über das Müllproblem hier in Spanien, könnte auch ich einige Seiten schreiben. Wenn ich in Catalunya und Valencia noch positiv überrascht war, ist Andalusien für mich ein Desaster. Grundsätzlich kann ich sagen, dass es zum Größtenteil keine Möglichkeiten zur Mülltrennung gibt. Oft sind nicht mal Mülleimer weit und breit zu finden, in die wir das zusammengesammelte Plastik werfen können. Jonathan und Luis finden alles, das nicht am rechtmäßigem Platz ist und schreien lauthals „Müll, Mama wieder Müll“! Aber dort wo wir den Müll finden, können wir ihn nicht wegwerfen. Ich muss zugeben, dass ich ihn deshalb oft liegen lasse. Was du in Andalusien finden kannst sind Restmüllcontainer und Container für Glas…irgendwo.
Ich finde es sehr schade an den Stränden Müll zu finden und auch jede Menge Hundekacke. Es ist unglaublich wie viele Hunde es an der Costa de la Luz gibt. Grundsätzlich findest Du Hundekacke überall. Außer dort wo Touristen sind .
In Córdoba sind wir zum Campingplatz „Los Brillantes“ gefahren, der eine gute Lage hat. Am Abend, auf der Suche nach einem Restaurant waren die Gehsteige gesäumt mit Müll, den ich nicht mitgenommen habe, weil es keine Mülleimer zum Wegwerfen gab. Allerdings sind heute (-gestern war Sonntag-) Morgen Müllautos gefahren und haben die Straßen und Gehsteige gesäubert. Bevor wir wieder Stunden im Auto verbringen, brauchen unsere Kindern Auslauf. Du weißt, dass sie schlechte Autofahrer sind.
Martin hat dafür einen Skatepark ausgesucht. Zu mir meinte natürlich es sei ein Park. Franzi!!!! Grauslich!!! Schau Dir die Bilder an.
Bis hierhin hat es wohl kein Müllauto geschafft. Es liegt auch in einem Viertel, in dem offensichtlich das Geld NICHT wohnt. Gut ich hab mich abgeseilt und bin losgelaufen, um dir zu schreiben. Das Zentrum von Córdoba ist schön sauber, es gibt Mülleimer, einen E-Bus, und Recycling-Container für Plastik und Metall, Biomüll, Glas und Restmüll.
Es wäre wichtig hier alles daran zu setzen, dass mehr Bewusstsein für das Müllproblem geschaffen wird. Dass die Spanier nicht ihren Grund und Boden und diese wunderschönen Strände verschmutzen, wo sie und wir zum Surfen hinpilgern.
Aber das ist eine andere Geschichte…..
Vielleicht passiert ja schon was in Bezug auf den Müll, wie zum Bsp mit dem Plastiksackerlverbot auf Mallorca, von dem Du erzählst. Hier am Festland könnte man dazu gleich die Plastikhandschuhe an den Tankstellen abschaffen, die sich sie Leite zum Tanken anziehen. Geht euch doch einfach die Hände waschen!
Und dann ist Spanien einfach schön, mit dem Rhythmus, der ethnischen und landschaftlichen Vielfalt und dem herrlichen Klima.
Zum Schluss möchte ich Dir und allen unseren Leser*innen meine neue Haarspülung vorstellen: Mein Vater sagte ja schon immer, das Bier Medizin sei…. 😀
Bierspülung für die Haare
Also ich bin weg von der Essigspülung und bei der Bierspülung angelangt. Weil der Essig meine Haare mit der Zeit spröde gemacht hat. Ich wasche nun die Haare entweder mit festem Haarshampoo für normale Haare oder Bio Olivenölseife und spüle danach mit
Bierspülung:
- 1l lauwarmes Wasser
- Ein Schuss Bier (-da ich bräunliches Haar habe verwende ich gerne ein malziges Bier. Hab ein Bio Bier von Hirter gefunden.) Der Geruch des Bieres verflüchtigt sich – keine Angst.
Franzi, ich wünsche dir, dass du genau bekommst, was du brauchst: Zeit zum Nachdenken, Yoga, Sonne und Flow!
Te quiero mucho, guapa y te extrano!
Melanie