Selbstgemachter Apfelessig
Liebe Melanie,
die neue Spülseife muss ich unbedingt ausprobieren! Mit dem Spülschwamm, den ich von dir geschenkt bekommen hab, macht das Abwaschen zwar nicht mehr Spaß (hoch lebe die Spülmaschine), aber immerhin: ein Spülschwamm aus Luffa bietet im Vergleich mit seinem Kunststoffäquivalent nur Vorteile. Kein Mikroplastik, das über den Schwamm gelöst wird und ins Abwasser gelangt, und auch optisch macht der Luffaschwamm gleich viel mehr her.
Selbst Apfelessig herstellen: So geht’s
Auch in meiner Küche tut sich einiges! Denn wohl wissend, dass diese lange Regen- und Aprilwetterperiode irgendwann zu Ende sein muss, hab ich an den grauen und kalten Tagen vor einigen Wochen etwas vorbereitet. Zwischen meinen mittlerweile ziemlich aus dem Ruder geratenen Kombucha-Experimenten und dem immer fröhlich vor sich hin blubbernden Sauerteig hat sich etwas Neues zu meiner Fermentation-Station gesellt: Selbstgemachter Apfelessig. Nach einem Rezept von der lieben Katharina von @derzerowasteladen habe ich mich an selbstgemachtem Essig versucht. Einfacher als gedacht!
DYI – Apfelessig selber machen
Alles, was du für deinen selbstgemachten Apfelessig brauchst, sind
- 1 Kilo Bio-Äpfel
- 2 Liter Wasser
- 1 EL Zucker
- 50 ml Essigessenz
- 1 steriles Gefäß
- ein wenig Geduld.
Schneide die Äpfel würfelig und mische sie gemeinsam mit dem Wasser, Zucker und der Essigessenz in das zuvor abgekochte Gefäß. Fertig! Fast zumindest. Damit genügend Sauerstoff ins Glas kommt, decke es nur mit einem sauberen und durchlässigen Stück Stoff ab, nicht mit dem Deckel. Gelegentlich umrühren.
Jetzt heißt es warten. Der Apfelessig braucht mehrere Wochen, um fertig zu werden – abhängig natürlich auch von der gewünschten Säure.
Nach rund drei Wochen hab ich mich schließlich noch einmal an Katharina wenden müssen: Auf meinem Essig hat sich oben eine weißliche Schicht gebildet. Ich, als Laie, bin erst mal in Panik ausgebrochen. Katharinas Auskunft lautete nämlich, dass sie auch bereits dieses Problem hatte. Ihr Essig hat zusätzlich noch muffig gerochen, weshalb sie das Experiment über den Haufen warf und von vorne startete.
Bei meinem Essig war allerdings wirklich nur diese dünne, weißliche Schicht obenauf, der Geruch war bereits angenehm säuerlich wie Essig. Deshalb bin ich das Risiko eingegangen und hab die ganze Sache einfach noch länger stehen lassen. Und wieder hieß es abwarten.
Jede Woche habe ich ins Glas geschnüffelt, kleine Kostproben genommen und war noch immer nicht zufrieden. Die Schicht wurde immer dicker, der Essig saurer. Jede Woche hab ich mir gesagt: “Nächste Woche ist es soweit!”
Und letzte Woche war es dann auch endlich so. Katharinas Empfehlung: nach 4-6 Wochen sei der Apfelessig fertig. Nicht so in meiner Fermentation-Station! Ganze 11 Wochen ist mein Essigglas in meiner Küche herumgelungert. Aber jetzt kann ich endlich sagen: My baby is here!
Den Essig habe ich durch den Nussmilchbeutel gefiltert und in abgekochte Flaschen gegebn. Mit einer angenehmen Säure verfeinert mein Apfelessig jetzt meine Salatkreationen oder macht sich auch ganz super im morgendlichen Glas Wasser – zwecks der Elektrolyte warads gwesen.
Essigmutter
Ich bezweifle, dass selbst Essig herzustellen mein letztes Experiment in der Zero Waste Küche ist. Die weiße Schicht (habe ich für mich beschlossen bzw. habe ich entsprechend der Google-Suche interpretiert) ist meine Essigmutter. Das nächste Experiment steht bereits, die neue Mutter schwimmt schon in neuem Essigansatz, das sollte nun hoffentlich weniger lang dauern als die erste Ladung. Schön ist die Essigmutter zwar nicht, aber sie tut, was sie soll, und das ist ja das Wichtigste.
Nachdem ich jetzt erfolgreich meine Fermentation-Station um ein weiteres Prachtstück erweitert habe, stellt sich mir nun jetzt die Frage: Woran soll ich mich als nächstes versuchen?
Vielleicht hast du ja Inspiration für mich, liebe Melanie?
#machdichfrei von dem Zwang, alles kaufen zu müssen, selber machen ist nicht nur spannender, sondern auch ökologischer!
Kathi