Nachhaltiges online-Shopping: 5 Tipps für Deinen Einkauf im Internet
Kann online-Shopping nachhaltig sein? Dieser Frage gehen wir heute nach – denn wir sind der Meinung: Ja!
Gleich am Anfang wollen wir allerdings klarstellen: Wir lieben es, in kleinen Geschäften einzukaufen. Wir flanieren gerne auf Märkten. Unsere Geschenke ergattern wir am liebsten im Handwerksladen nebenan. Nicht zuletzt waren wir mit Mein Lieblingsstück lange Zeit auch Teil des tollen „Kunst und Werk“ in St. Veit an der Glan in Kärnten. Dies ist ein ganz besonderer Laden, den wir allen St. Veit-BesucherInnen nur wärmstens empfehlen können. Dennoch wollen wir, dass jeder Mensch nachhaltige Produkte online shoppen kann. Wir haben viele Jahre lang in Großstädten gelebt. Dort war das Angebot an nachhaltigen Waren überaus eingeschränkt. Zudem war in unserem damaligen Berufsalltag weder Zeit noch Energie dafür da, in ausgesuchten Läden quer über die Städte verteilt Zero-Waste-Produkte zu suchen. Daher sind wir der Meinung, dass
- nachhaltige Produkte online zu kaufen besser ist, als nicht nachhaltige Produkte zu kaufen.
- Und dass es viele Möglichkeiten gibt, einen Online-Shop möglichst nachhaltig zu führen.
Was Du tun kannst, um Dein online Shopping möglichst nachhaltig zu gestalten:
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Wähle sorgfältig aus
Überlege Dir, was Du genau benötigst. Von manchen nachhaltigen Alternativen zu herkömmlichen Produkten sind unsere KundInnen äußerst überrascht. Wusstest Du, dass es richtig coole Spülschwämme gibt, die völlig plastikfrei sind? Verwendest Du plastikfreie Zahnseide? Nein? Beinahe zu jedem herkömmlichen Produkt gibt es eine nachhaltige Alternative.
Suche Deine Produkte (am besten über ecosia.com) mit Deinem Suchbegriff + „nachhaltig“ oder „plastikfrei“, wenn Du noch kein Unternehmen gefunden hast, bei dem Du gerne kaufen möchtest. Vermeide Impulskäufe, denn sie führen häufig zu Retouren. Diese sind ein echtes Umweltproblem. Nach einer konservativen Schätzung der Forschungsgruppe „Retourenmanagement“ der Otto-Friedrich-Universität Bamberg wurden in Deutschland im Jahre 2020 etwa 315 Millionen Pakete retourniert. Damit hatte Deutschland mit 56 Prozent im europäischen Vergleich den größten Anteil an Nutzern von Retouren.[1]
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Kaufe regionale Produkte
Auch wenn es verlockend ist, Ware aus fernen Ländern zu kaufen, klimafreundlich ist dies nicht. Die Produktions- und Transportbedingungen sind in puncto Nachhaltigkeit wesentliche Kriterien. Häufig können bei Produzenten aus dem ferneren Ausland die Produktionsbedingungen nicht (verlässlich) nachgewiesen werden. Verstöße gegen ökologische Mindestkriterien genauso wie gegen Arbeits- (schlimmstenfalls sogar Menschen-)Rechte können nicht ausgeschlossen werden.
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Vermeide Einzelbestellungen
Einzelbestellungen machen besonders viel Müll. Sie verursachen außerdem mehr Schadstoffausstoße durch die separate Lieferung. Stelle sicher, dass Du zu Hause bist, wenn Dein Paket angeliefert wird. Zusätzliche Kilometer verursachen zusätzliche Emissionen.
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Kaufe bei regional ansässigen Unternehmen
Vermeide internationale Großzusteller. Du kannst Geschäfte in der Nähe auch mit einer Online-Bestellung stärken, wenn Du nicht persönlich ins Geschäft gehen kannst oder willst. Deine regionalen Produkte aus dem online Shop aus der nächsten Stadt weisen einen wesentlich geringeren ökologischen Fußabdruck auf, wie in Asien produzierte Produkte, die aus den USA geliefert werden.
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Kaufe bei nachhaltigen Shops
Nachhaltiges online Shopping bedingt den Kauf in einem nachhaltigen Onlineshop. Achte auf Siegel, die Dein Onlineshop trägt. Diese geben Dir bereits einen ersten Eindruck darüber, ob Du bei dem Shop bestellen möchtest. Nachhaltige Onlineshops geben auch darüber Auskunft, wie sie arbeiten: Wird Dein Wunsch-Shop von einem nachhaltigen Unternehmen gehostet? Versendet er CO2-neutral? Arbeitet er mit einer nachhaltigen Bank? Was tut er gegen den Müll in Bezug auf Verpackungen etc.?
Online-Shopping – stationärer Handel
Umweltwirkungen entstehen entlang des gesamten Lebensweges jedes einzelnen Produktes, das Du kaufst. Die Relevanz der einzelnen Phasen ist höchst unterschiedlich. Studien kommen zum Schluss, dass in der Mehrzahl der Fälle von einer ökologischen Vorteilhaftigkeit (meist in Bezug auf entstehende Treibhausgasemissionen) des Einkaufs im Onlinehandel gegenüber einem Einkauf im stationären Handel ausgegangen werden kann. Lediglich für „Fast-Moving-Consumer-Goods“ (Produkte des täglichen Gebrauchs, die der Kunde häufig einkauft und ständig verbraucht) werden in einer Studie dem Onlinehandel ökologische Nachteile gegenüber dem Einkauf im stationären Handel bescheinigt. [2]
Die überwiegend schlechtere ökologische Bilanz des stationären Handels im Vergleich zum online Shopping ergibt sich im Wesentlichen aus zwei Faktoren: den Umweltwirkungen des Ladens und den Umweltwirkungen der Fahrt der KundInnen.
Ökologisch gesehen solltest Du also am besten zu Fuß in einem Geschäft in Deiner Nähe Produkte aus Deiner Region einkaufen. Wenn Du aber unsere Tipps beherzigst, kannst Du auch guten Gewissens nachhaltiges online-Shopping betreiben.
Mehr Informationen zum nachhaltigen Einkauf findest Du hier: 10 Tipps zum nachhaltigen Einkauf!
[1] https://de.statista.com/themen/3112/retouren-im-online-handel/#dossierKeyfigures (23.6.22).
[2] https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/5750/publikationen/2020_12_03_texte_227-2020_online-handel.pdf (23.6.22).