Ecoprint mit Färbermaterial
Liebe Kathi,
dein Beitrag über Kombucha hat mich an meinen eigenen Scoby erinnert, der seit unserem Sommerurlaub letzten August im Kühlschrank in Ansatzflüssigkeit ruhte. Ich war mir sicher, dass er nicht mehr funktioniert, denn viel länger als ca. 2-3 Monate gekühlt und ohne gefüttert zu werden, schaffen Scobys meistens nicht. In unserem Fall waren es wohl einige Monate mehr!
Trotzdem wollte ich es einfach noch einmal versuchen und habe 2 Liter Kombucha angesetzt. Zuerst ist der Scoby brav obenauf geschwommen. Am zweiten Tag jedoch ist er abgetaucht und hat es sich am Boden des Glases gemütlich gemacht. “Das wird nichts”, dachte ich mir, ließ ihn aber dennoch stehen.
Et voilá! Ich habe meinen Scoby nach 8 Monaten (!!!) wieder zum Lebem erweckt und bereits heute einen spritzigen Kombucha davon getrunken. Solch pflegeleichte und dankbare “Haustiere” lob ich mir!
Dieses gut bekömmliche Fermentationsgetränk ist genau das Richtige für einen sonnenreichen Frühlingstag. Ein Kombucha und meine ersten Runden im Teich nach der Entspannung auf der Shakti Matte. Das ist Selfcare!
Zudem genieße gerade absolute Ruhe, denn meine Söhne sind zum ersten Mal seit einem Monat beide bei ihrem Papa und ich ganz allein. Wir haben einen Quarantäne-Marathon hinter uns und es war echt anstrengend. Vor Ostern wurde unser Kindergartenkind in Quarantäne geschickt, nach dem ersten Schultag unser Schulkind – beide als sogenannte Kontaktpersonen der Kategorie 1.
Im Moment genießen wir die Freiheit und hoffen, dass das so bleibt!
Aus Alt mach Neu – mit Ecoprint!
Heute möchte ich dir und unseren Leser*innen von meinem ersten Ecoprint-Versuch eines Cardigans erzählen, welchen ich bei dem vorzeitig abgebrochenen Start meines “Magic Cleanings” als verschönerungswürdig beiseite gelegt hatte.
Es handelt sich um einen grauen Baumwoll-Cardigan von Gary Mash, den ich gerne getraben habe, sich aber mit der Zeit zu einer Schrankleiche entwickelt hat. Solche ehemaligen Lieblingsstücke kommen normalerweise zum Kleidertausch, da ich aber seit einem Jahr aus bekanntlichen Gründen keinen mehr organisiert habe, dachte ich an “pimp my cardigan”!
Im Kunst & Werk in St. Veit habe ich eine Kollegin, Sigrid Häuserer, die sich mit Ecoprint und Naturfärbungen bestens auskennt und unter dem Label “Augusta – nature & passion” wunderschöne Stücke fertigt. Ich habe Sigrid um Hilfe gebeten und lade euch herzlich ein, mir Schritt um Schritt zu folgen, um zu sehen, was aus meinem Cardigan geworden ist:
In neuem Glanz: Ecoprint selbstgemacht
- als Vorbereitung hat Sigrid meine Jacke gebeizt. Dazu hat sie diese eine Stunde in Eisenwasser gekocht und über Nacht in der Beize ausgekühlt.
- Im folgenden Video erklärt Sigrid die Färbermaterialien, die wir verwenden haben: Rote und gelbe Zwiebelschalen, Berberitzenrinde, Anattosaat, Blauholz, Färberkrapp.
- Wie erklärt habe ich die Färbermaterialien auf der Außenseite der Jacke, in die Ärmel und auf die Überlappung der Vorderteile verteilt. Das schwierigste war es in den Ärmeln eine gute Verteilung der Pflanzenteile zu bekommen.
Sigrid sagt, dass diese Art des Prints und der Färbung immer Überraschungen und nie gleiche Ergebnisse bringt. Das macht auch jedes Stück zu einem Unikat! Ich bin bereits gespannt, wie die fertige Jacke aussehen wird…
Jacke mit Färbermateria
- Im nächsten Schritt hab ich die Jacke gefaltet und auf ein Stück eines Rohres aufgerollt und mit Schnüren zusammen gebunden.
Aufrollen der Jacke auf Rohrstück
- Abschließend kam dieses Textil-Packerl über Dampf in einen Kochtopf und wurde ca 1 Stunde gefärbt.
Aktivierung über Dampf
- Das Ergebnis kann sich sehen lassen!
Ich bin erstaunt, wie deutlich sich die Abdrücke des Färbermaterials auf dem nicht so günstigen Untergrund abzeichnen.
Und was sagst du dazu, liebe Kathi?
Ich freu mich riesig über meine alte Jacke in neuer Façon und darüber diese aufregende Art, Textilien zu Färben und zu Verschönern ausprobiert zu haben. Es ist doch das Coolste, die Färbermaterialien direkt auf dem Kompost zu entsorgen!
So schließe ich meinen heutigen Beitrag mit einem lautstarken
#machdichfrei von Chemikalien, die der Haut und der Umwelt schaden.
Deine Melanie