Gute Vorsätze und Zahnpulver?
Liebe Melanie,
in den vergangenen Jahren habe ich den Jahreswechsel meistens im Ausland verbracht. Andere Bräuche kennengelernt, mit neuen Bekanntschaften auf das neue Jahr angestoßen und in den Straßen fremder Städte getanzt, bis die ersten Sonnenstrahlen hinter den Smogschichten der Feuerwerke der vergangenen Nacht hervorlugten. So wie vergangenes Jahr in Sarajevo.
Silvester in Sarajevo
Dieser Jahreswechsel war in vielerlei Hinsicht anders. Ich habe das erste Mal seit Langem wieder mit meiner Familie gefeiert, gemeinsam mit Miss Sophie und James bei Dinner for One unsere Gläser erhoben, und zu Mitternacht das trotz aller Verbote stattgefundene Feuerwerk beobachtet. Zum Essen gab es selbstgemachte Pizza — auch bei uns war es also eher ruhiger.
Dieses Silvester war auch das erste, das ich, seit wir uns kennengelernt haben, ohne meinen Freund verbracht habe. Ob ich deshalb abergläubisch bin, dass dieses Jahr nicht so toll werden könnte? Es hat sich zwar schon komisch angefühlt, diesen Abend nicht gemeinsam verbringen zu können, andererseits ist der Silvesterabend auch nur ein Abend wie jeder der weiteren 364 im Jahr. Und wie mein Jahr wird, bestimme doch immer noch ich selbst.
Denn auch ich habe einige Vorsätze für dieses Jahr. Zum einen möchte ich meinem Alltag etwas mehr Routine angewöhnen, um viele Abläufe, für die ich jetzt noch viel Zeit und Energie brauche, zu automatisieren. Regelmäßig Sport und Yoga, Meditation und das Liegen auf einer Akupressurmatte. Ich habe mir auch vorgenommen, noch mehr Bücher zu lesen und mehr zu schreiben. Ob Blogbeiträge für Mein Lieblingsstück, Artikel für Futter oder auch einfach meine Gedanken. Außerdem möchte ich dieses Jahr noch mehr Müll vermeiden und meine Reise auf dem Zero Waste Pfad noch bedachter fortsetzen.
Mein Vorrat an Denttabs ging langsam zu Neige, und auch wenn die praktischen Tabletten natürlich die weitaus umweltschonendere Alternative zu herkömmlicher Zahnpasta ist, müssen auch Denttabs irgendwie verpackt werden. Also habe ich in vergangenen Blogartikeln gekramt und bin auf dein altbewährtes Rezept für Zahnpulver gestoßen. Einfach und trotzdem effektiv, so mag ich es. Beim Selbermachen kann man so viel lernen. Nicht jedes Rezept, das im Internet zu finden ist, passt.
Mal fehlen die Zutaten, mal möchte man gewisse Zutaten einfach nicht verwenden. Mal passt man die Mengen eher an den eigenen Geschmack an, mal kommen neue Zutaten hinzu. So habe ich zum Beispiel beim selbstgemachten Zahnpulver auf deinen Rat gehört und abweichend vom Rezept noch Zimt dazugegeben, Zitrusessenz oder andere Geschmackszutaten besitze ich allerdings nicht. So wurde es dieses simple Rezept für Zahnpulver:
- 2 EL Natron
- 2 EL Birkenzucker
- 1 TL Zimt
Alles gemeinsam vermischen, in ein Gläschen füllen und fertig ! Mit einer kleinen Schleife drum herum macht sich das Zahnpulver auch gleich super als Geschenk. Ein weiterer meiner Vorsätze: Keine sinnlosen Gegenstände mehr schenken, sondern Selbstgemachtes. Oder Zeit. Davon habe ich ja dank Homeoffice und Distance-Learning an der Uni mehr als genug. Nur blöd, dass man die Zeit gerade mit niemandem teilen darf…
Ein Laster versuche ich nun schon seit Jahren loszuwerden. Jedes Jahr nehme ich mir immer wieder vor, mit diesem Laster abzuschließen. Trotzdem habe ich es bisher nie geschafft, zur Gänze mit dem Rauchen aufzuhören. Ja, ich weiß — ein nachhaltiger Lebensstil und Rauchen lassen sich ganz und gar nicht vereinbaren. Natürlich weiß ich, wie ungesund Rauchen ist, wie schädlich es für meine Lungen, meine Haut, meine Zähne ist. Vielleicht fehlte mir bisher die wahre Willenskraft, damit aufzuhören, vielleicht habe ich auch einfach keine Selbstbeherrschung, was dieses Laster angeht. Zu oft habe ich mir schon gedacht: “Was ist denn dabei, es ist ja nur eine Zigarette.”
Um diesem Vorsatz gleich von Anfang an keinen Grund zum Scheitern zu geben, habe ich (wie schon so oft zuvor) vieles versucht. Ich habe mir Apps heruntergeladen, die mitzählen, wieviel Geld ich schon gespart habe, seit ich aufgehört habe zu rauchen. Ich habe auch schon versucht, mir stattdessen eine andere Gewohnheit anzueignen, wenn ich Lust auf eine Zigarette habe. Bisher funktioniert es ziemlich gut, es sind allerdings auch erst etwas weniger als drei Wochen seit meiner letzten Zigarette vergangen. Da hab ich tatsächlich schon über einen längeren Zeitraum keine gequalmt. Ich bleibe also optimistisch.
Ein zusätzlicher Ansporn, diese furchtbare Angewohnheit endlich hinter mir zu lassen, ist für mich eindeutig die optische Komponente. Vom Rauchen haben sich meine Zähne sichtbar verfärbt. Und bis ich zur nächsten Zahnreinigung komme, werden wohl noch einige Wochen vergehen. Deshalb habe ich mir meine eigene Bleaching Zahnpasta zusammengemixt. Von diesen gibt es ja unzählige bereits in der Drogerie, die meisten davon allerdings mit unaussprechbaren chemischen Inhaltsstoffen, die die Zähne zwar aufhellen, allerdings auch das Zahnmaterial selbst angreifen.
Zahnpasta mit Aktivkohle
Das Natron in deinem Zahnpulver hat zwar auch aufhellende Eigenschaften, um mich jedoch schnellstmöglich von meinem Laster zu verabschieden, wollte ich auch schnellstmöglich Ergebnisse sehen. Deshalb ist die Hauptzutat in meiner Zahnpasta Aktivkohle. Aus der Apotheke oder aus dem Internet, in Tabletten oder Pulverform, Aktivkohle bindet durch seine raue Oberflächenstruktur Schmutzpartikel und Schadstoffe an sich. Zahnpasta mit Aktivkohle wirkt also ähnlich wie Schleifpapier. Bereits nach wenigen Anwendungen wurden für mich klare Ergebnisse sichtbar. Einfach und effektiv eben. Denn auch in meiner Zahnpasta befinden sich nur drei Zutaten:
- 2 EL Aktivkohle(pulver, oder ca. 10 Tabletten)
- 1 TL Kurkuma (besitzt ebenso aufhellende Eigenschaften)
- Kokosöl (für die Konsistenz)
Wer lieber mit Zahnpulver putzt, kann das Kokosöl auch weglassen, tatsächlich hat Kokosöl allerdings auch entzündungshemmende Eigenschaften, was für eine gesunde Zahnreinigung kein so schlechter Nebeneffekt ist. Wichtig ist hier allerdings zu erwähnen, dass eine dauerhafte Anwendung mit Aktivkohle die Zähne genauso beschädigen kann. Für schnelle Ergebnisse reichen 2-3 Anwendungen, dann sollte die Paste oder das Pulver nur noch bei Bedarf angewandt werden, keinesfalls täglich. Außerdem empfiehlt es sich, eine schon ältere Zahnbürste zu benutzen, denn Kurkuma verfärbt die Borsten gelb.
So, genug jetzt über meinen Versuch, das Rauchen ein für alle Mal aufzugeben. Auf mich warten endlos scheinende To-Do-Listen, die gefühlt mit jedem abgehakten Punkt um drei weitere wachsen. Die Uni, mein Job bei Futter und auch unser Onlineshop und unsere Social Media Kanäle haben meine Zeitplanung derzeit voll eingenommen. Aber das ist gut so, meine Arbeit macht mir zum Glück Riesenspaß, und in den derzeitigen Umständen kann ich mich sehr glücklich schätzen, nicht nur einen, sondern sogar zwei Jobs zu machen, die ich liebe.
Ich gehe derzeit übrigens vor lauter Ideen fast über, ich freue mich schon, alles mit dir zu besprechen!
Um mit meinem Motto des Jahres abzuschließen: #machdichfrei von schlechten Angewohnheiten.
Alles Liebe,