Vom Rauchen und der Verwertung von Zitrusschalen
Liebe Kathi,
da hast du dir ja einiges vorgenommen – alle Achtung! Ich sehe schon, es geht weiterhin ums “Gsund bleiben”…
Bei dieser Gelegenheit kann ich dir erzählen, wie ich das Rauchen aufgehört habe. Eine lange zurückliegende Geschichte, die aber viel über meinen Charakter aussagt. Und weil auf was Ungesundes, was Gesundes und auf was Stinkendes was Wohlriechendes folgen soll, werde ich dir außerdem noch verraten, was ich mit den Zitrusschalen mache, die bei mir so anfallen.
Vielleicht, ganz vielleicht ist meine Methode ja auch für dich des Lasters langsames Ende. Hier kommt’s:
Ich habe geraucht seit ich fünfzehn, ungefähr bis ich fünfundzwanzig war. Und zwar deshalb, weil ich mir dieses Laster schließlich hart antrainieren musste, um damals noch „cool“ zu sein. Man möge mir die Person vorstellen, die das Rauchen beginnt, weil es so gut schmeckt.
Nach der Qual des Geschmackes und des Schwindels, wie auch des Erlernens des Lungenzuges, war ich dann irgendwann sattelfest und galt für mich als Raucherin.
Dem Leben sei Dank hat bald danach ein Umschwung eingesetzt und ich fand das Rauchen eher uncool und machte mir Sorgen um die Gesundheit meiner Lungen. Mir schmeckte der fahle Geschmack in meinem Mund und auch in den Mündern anderer Personen nicht mehr und ich fand rauchende Menschen unschön.
Doch hat man sich dieses Laster erst mal angewöhnt, ist es nicht das Leichteste, es wieder loszuwerden, was du ja gerade selbst am eigenen Leib erfährst.
So hab ich einige Momente und auch Jahreswenden in meinem Leben „meine letzte Zigarette“ geraucht und hab diese guten Vorsätze nicht durchgezogen. Bis ich einen Weg gefunden habe, der meinem Wesen mehr entspricht.
Ich brauche immer meine Zeit, um mich von Menschen und Dingen zu verabschieden und jedes „ie mehr“ wie auch „immer” oder “ein Leben lang“ erschrecken mich erstmals zutiefst.
Ich weiß aber, dass ich mich gut in Visionen und neue Rollen hinein entwickeln kann – somit entschied ich mich für einen beobachtenden Laissez-faire-Ansatz, der mich doch einige Zeit später zu meinem Ziel brachte.
Zu aller erst hab ich mir angewöhnt, Zigaretten bewusst zu rauchen und zu beobachten, wie lange sie mir schmecken. Sobald ich bemerkte, dass sie mir nicht mehr schmeckten, machte ich sie aus. Dabei fiel mir auf, dass ich die meisten bereits nach einem Drittel ausdrückte, was mir damals als Studentin gleich den finanziellen Faktor ins Bewusstsein rief. Das war der erste Schritt, der meinen Zigarettenkonsum untertags drastisch reduzierte. In Kneipen beim Fortgehen rauchte ich immer noch gleich viel, weil die Zigaretten in Kombination mit Bier doch gut schmeckten!
Sei wie es sei, für mich war es ein Abgewöhnungsprozess, der nach und nach und am besten ohne Druck gelang. Ich bewahrte mir die Freiheit, wenn ich Lust darauf hatte Zigaretten als Genussmittel zu genießen, was ich selbst heute noch in den seltensten Fällen tue, wenn mich so eine Zigarette anlacht 🙂
Mir hat es geholfen, weniger streng mit mir zu sein, mein anfängliches Ziel „nie wieder eine Zigarette zu rauchen“ auf eine stetige Reduktion herunterzusetzen und mir immer das Hintertürchen offen zu lassen, eine rauchen zu dürfen, wenn ich es will, weil ich am nächsten Tag wieder Nichtraucherin sein kann.
Diese Methode mag ja nicht geeignet für Kettenraucher*innen zu sein, aber das bist du ja nicht, liebe Kathi. Somit könntest du es mal versuchen.
Ich für mich habe gerade wieder große Lust und auch die nötige Entspannung Neues auszuprobieren. Was sich gut trifft, denn am 13. Februar, so die Corona-Maßnahmen es zu lassen, gäbe es unseren ersten Zero Waste Brunch seit einem Jahr im Rahmen der “Frauenakademie” der Stadt Villach [ACHTUNG! DIESER TERMIN WURDE VERSCHOBEN!]. Der Workshop sollte als Auftakt im Themenmonat „Nachhaltigkeit“ stattfinden.
Morgen wissen wir mehr, wenn uns unser virologisches Quartett ( – danke an den Standard für meine Lieblingsbezeichnung – ) über ihre neuerdachten oder altbewährten taktischen Schachzüge zur Bekämpfung der Pandemie bekannt geben.
Wie auch immer diese aussehen, ich übe mich seit Monaten in Geduld. Dafür brauche auch ich eine klare Routine. So beginne ich meine Tage mit einer Tasse „warmer Zitrone“ zu der ich dann und wann ein wenig Ingwer oder Galgant dazugebe.
Dieses Zitronenwasser auf nüchternen Magen getrunken wirkt im Körper basisch und regt die Verdauung an. Zudem macht es mich munter und versorgt meinen Körper gleich mit einer Portion Vitamin C.
Wichtig bei der Zubereitung ist es, nicht zu heißes Wasser zu nehmen, da Vitamin C ab Temperaturen von 40 Grad Celsius zerstört werden.
Wer es nach ayurvedischer Praxis richtig machen will nimmt abgekochtes Wasser. Im Alltag nehme ich meist Leistungswasser und erwärme es durch Wasser aus dem Wasserkocher, bis es die richtige Temperatur hat und gebe dann den Saft einer halben Zitrone hinein.
Zitronenwasser
- 1 Tasse warmes Wasser (max 40 Grad)
- Saft einer ½ Zitrone
- 1 Prise Ingwer oder Galgant als Variation
Ich mag es sauer, weil sauer macht lustig und im Moment haben wir eh nicht viel zu Lachen! Ich bin es bereits gewohnt, wenn du damit anfängst, dosiere so, wie es dir schmeckt.
Da ich oft zwei solche Tassen morgens trinke, verbrauche ich täglich eine Zitrone. Dazu noch die Zitronen, die ich zum Kochen verwende und Orangen. Das macht einen Haufen Zitrusschalen. Aber wohin damit? Zur Verwertung…
- Orangenreiniger/Zitrusreiniger/Allzweckreiniger
Dieses Rezept gibt es bereits seit Jahren auf dem Blog und ich verwende es noch immer.
- Räucherwerk
In vielen Räucherwerken sind Orangenschalen dabei.
Ich schneide die Schale klein und lasse die Stückchen trocknen. Wenn sie ganz trocken sind gebe ich sie in ein Schraubglas und verräuchere sie bei Bedarf mit Weihrauch für einen duftenden und reinigenden Effekt. - natürlicher Kaugummi
Ich habe versucht, die mit warmen Wasser gewaschene Schale (-so löst sich der Wachs, der natürliche Schutzfilm der Orange) in größere Stücke zu schneiden und den Kindern statt Kaugummi zu geben. Keine Chance, das war ihnen zu bitter und mir ehrlich gesagt auch! Aber Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden, also vielleicht ist es ja was für dich? - Kalkreiniger
Die ausgepressten Zitronenhäften, verwende ich zum Reinigen von Armaturen, dem Waschbecken und der Abtropftasse in der Küche. - getrocknete Zeste oder Vitamin C Pulver
Hierfür wasche ich die Zitrusfrüchte wieder mit warmen Wasser um die Wachschicht zu entfernen. Anschließend schäle ich die Schale und lasse sie trocknen. Wenn sie ganz trocken ist, mörsere ich sie zu einem Pulver bzw. mixe sie auf. Oft habe ich auch einfach den Abrieb getrocknet. Dieses Pulver gebe ich über Porridge, selbstverfeinertes Joghurt und verwende es zum Backen.
Mal schauen, ob ich Mitte Februar mit Frauen bei einem Brunch über Zitrusfrüchte und dem Zero Waste Lifestyle sprechen darf, in der Zwischenzeit ist es auf jeden Fall schön, dass ich mich mit dir austauschen kann.
Nach dem Motto #machdichfrei von der Ungeduld, bleibe ich geduldig und warte ab. Warten ist bekanntlich das halbe Leben. Und weil sich am Ende die Schlange in den Schwanz beißt, bringt mich dieses Warten zum Schluss noch mal aufs Rauchen zurück. Am Schwierigsten war es für mich (in Zeiten bevor wir Handys hatten) aufs Rauchen während des Wartens zu verzichten.
Heute erinnere ich mich beim Warten daran, nicht ständig das Handy zu ziehen, sondern lieber diesen geschenkten Moment der Muße zu würdigen.
Alles Liebe aus dem verschneiten Kärnten,
Melanie