Dein Garten im Herbst
Nun ist er da, der Herbst. Und damit einiges an Gartenarbeit! Heute bekommst Du von uns Tipps rund um den naturnahen, herbstlichen Garten!
Ernte
Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, die noch vorhandenen Pflanzen zu ernten. Tomaten bleiben dieses Jahr noch ein paar Tage an der Pflanze, vielleicht haben sie noch die Chance ein wenig rötlich zu werden… Erntereife Obst- und Gemüsesorten sollen jetzt aber eingebracht werden. Wir haben eben noch jede Menge Kräuter für unseren Lieblingstee (Zitronenmelisse, Zitronenverbene, Salbei und Zitronenthymian) getrocknet und Rosmarin, Olivenkraut und Thymian (mit dieser tollen Schere, die auch härtere Kräutergehölze schneidet) für das mediterrane Kräutersalz geerntet. Pflanzen die noch blühen, lassen wir stehen. (Nicht nur) die Bienen freuen sich bei uns noch über die Blüten der Ringelblume oder der blühenden Rauke…
Kompost
Die Farben des Laubes, das Rascheln der Blätter – der Herbst ist eine ganz besondere Zeit. Dennoch sollte das Laub nicht überall bleiben: Von Rasenflächen oder Wegen soll es möglichst entfernt werden, auch Dachrinnen sollten davon befreit werden. Überall sonst ist es aber ideales und willkommenes Arbeitsmaterial.
Laubarten wie Haselnuss, Linde und Ahorn verrotten sehr schnell zu wertvollem Humus; Walnuss, Eiche, Kastanie oder Pappel hingegen zersetzen sich nur sehr langsam. Je nachdem, wie viel Zeit Dein Kompost haben wird, empfiehlt es sich, ihn vorher mit dem Rasenmäher oder dem Häcksler zu zerkleinern. Schichte ihn dann abwechselnd mit Gartenabfällen, reifem Kompost und Steinmehl ein. Im Frühjahr hast Du dann vom reinen Laubkompost Erde, die zwar kaum Nährstoffe enthält, sich aber hervorragend zur Bodenverbesserung für Pflanzen eignet, die einen lockeren, humusreichen Untergrund brauchen.
Winterquartiere
Ein aufgeräumter Garten ist für viele Menschen schön anzusehen – für die Pflanzen und Tiere jedoch meist nicht der geeignete Ort, um im Winter zu überleben. Ein völlig entlaubter und von trockenen Ästen, Samenständen und abgestorbenen Pflanzenteilen befreiter Garten sieht zwar ordentlich aus, erschwert den Tieren aber das Überleben. Falllaub eignet sich hervorragend dazu, unter Sträuchern, Hecken und in abgelegenen Gartenecken schützende Unterkünfte für Kleintiere zu schaffen.
Außerdem schützt Du frostempfindliche Pflanzen mit einer dicken Laubdecke vor den tiefen Temperaturen. Grundsätzlich eignet sich das Laub gut als Mulch für alle Pflanzen, die ihren natürlichen Lebensraum im Wald oder am Waldrand haben. Sie blühen mit der Schicht aus Blättern im nächsten Jahr auf, da die Lebensbedingungen dem Naturstandort entsprechen. Aber nicht nur Laub ist für viele Tiere hilfreich. Auch vertrocknete Blütenstände bieten ihnen einen unverzichtbaren Unterschlupf für den Winter. Die Samenstände verblühter Stauden bescheren zudem Nahrung für viele Gartenvögel, während in den Stängeln Insekten überwintern können.
Gemüsebeet
Wer auf einem Stück Wiese im nächsten Jahr ein Beet anlegen möchte, erspart sich im Frühjahr schwere Arbeit mit dem Spaten: Bringe eine dicke Laubschicht auf das Wiesenstück auf – der Rasen darunter wird erdrückt, es bleibt eine wunderbare Grundlage für ein neues Beet.
Abgeerntete Beete kannst Du düngen – mit Gründünger (Phacelia, Perserklee, Gelbsenf und gelbe Lupinen lassen sich bis in den Spätherbst aussäen). Du verbesserst so die Erde für die nächste Gartensaison.
Der Herbst ist auch für das Anlegen von Hochbeeten der optimale Zeitpunkt: Du brauchst Ast- und Heckenschnitt, genauso wie Laub: und davon hast Du jetzt genug in Deinem Garten.
Stauden
Der Herbst ist der optimale Zeitpunkt, um Sträucher und Stauden einzupflanzen. Dabei solltest Du ganz besonders darauf achten, dass sie heimisch sind. Exotische Pflanzen sind zwar oft schön anzusehen, bieten unseren Gartenbesuchern allerdings nicht die nötigen Nährstoffe. Zudem können die fremdartigen Blütengestaltungen von heimischen Tieren oft nicht genutzt werden.
Werkzeug und Geräte
Was Du unbedingt machen solltest, nachdem Du die Herbstarbeit im Garten beendet hast: Reinige Deine Gartengeräte gründlich und pflege sie gut. Wasche Deine Handschuhe (wir verwenden gerne diese Gartenhandschuhe), sodass sie im Frühjahr gleich wieder bereit sind. So halten sie lange und sind Dir noch in vielen Sommern eine Hilfe.
Und lebst Du in der Stadt und hast einen Balkon?
Wer städtisch wohnt und einen Balkon hat, kann ihn für den Winter vorbereiten: Gestalte ein kleines Nasch-Paradies für Vögel. Viele Kohl- und Blaumeisen, Rotkehlchen oder Dompfaffen suchen in der kalten Jahreszeit Nahrung. Biete ihnen geeignete Futterhilfen, da sie in großen Städten nur wenig Futter finden. Tipps zur Vogelfütterung gibt die Nabu. Du kannst auch Nistkästen anbringen, die die Vögeln bei extremer Kälte als Unterschlupf nutzen können.
Fazit: Mit einer reduzierten Gartenpflege im Herbst unterstützt Du die Artenvielfalt vor Ort und kannst vielleicht im Winter auch viele Vögel beobachten.