Ein neues Kapitel
Our House is on Fire
Our House is on Fire. Hat schon Greta Thunberg gesagt. Und spätestens seit den vergangenen Jahren und den zahlreichen Waldbränden, die auf allen Teilen der Welt toben, wissen wir das selbst auch. Die vielen Menschen, die aufgrund steigender Meeresspiegel und unbewirtschaftbarer Flächen gezwungen sind, ihre Heimat zu verlassen. Die extremen Wetterbedingungen, die wir auch hier erleben können: Die Sommer werden immer wärmer, die Hitze fordert immer mehr Tote. Der Klimawandel macht vor niemandem Halt. Während viele Menschen bereits ihren Teil dazu beitragen, und ihr Bestes geben um ihren Fußabdruck auf diesem Planeten so klein wie möglich zu halten, pumpen Konzerne weiterhin Öl aus unserer Erde, bis der Ozean zu brennen beginnt. Ein Zugticket kostet immer noch das Fünffache eines Flugtickets mit der selben Destination. Naturschutzgebiete werden noch immer in Autobahnen umgebaut, Wälder und Grünflächen müssen Straßen und Wohnblöcken weichen. Die Eiskappen schmelzen schneller als je zuvor, und trotz der Corona-Krise stieg unser CO2-Ausstoß im Vergleich zu den Jahren davor. Dass wir die 1,5°-Marke nicht überschreiten, ist unwahrscheinlich. Unserem Planeten geht es nicht mehr gut. Uns geht es nicht mehr gut. Dieses Kapitel ist schon lange vorbei.
Teamwork makes the Dream work
Alleine kann man nicht viel bewirken. Aber gemeinsam schafft man schon mehr. Auf dieser Welt gibt es knapp 8 Milliarden Menschen. Wenn jeder seinen Beitrag leisten würde, kämen wir viel schneller ans Ziel. Aber leider gibt es immer noch zahlreiche Menschen auf dieser Welt, die ihre eigene Bequemlichkeit über das Wohl anderer stellen. Und das Flugzeug nehmen, weil es schneller und günstiger ist als mit dem Zug. Und zum im Plastiksack verpackten Obst greifen anstatt das lose Obst in einen mitgebrachten Beutel zu packen.
Aber glücklicherweise gibt es auch immer mehr Menschen, die lieber mit dem Zug fahren, obwohl es um einiges teurer ist und viel länger dauert. Und jene, die regelmäßig mit ihren Gläsern und Behältern in Unverpacktläden einkaufen und mit jedem Einkauf unglaubliche Mengen an Müll sparen. Und wenn sich von dieser Sorte Menschen immer und immer mehr finden würden, haben wir vielleicht noch den Hauch einer Chance. Aber nur vielleicht.
Ein neues Kapitel beginnt…
Aus diesem Grund verabschiede ich mich mit einem lachenden und einem weinenden Auge von Mein Lieblingsstück. Weinend, weil ich in den vergangenen Jahren bei Mein Lieblingsstück massenhaft Erfahrungen sammeln und mir ein großes Repertoire an Wissen über dieses unendlich große Thema Zero Waste aneignen konnte und die Melancholie einfach immer in solchen Momenten vorbeischaut. Lachend und dankbar, da ich dieses Wissen schon seit Jahren in meinem Alltag anwenden kann, und ich es nun auch wagen möchte, mich im Zero Waste Bereich selbstständig zu machen.
Gemeinsam mit meiner Freundin Marlene habe ich es mir zum Ziel gemacht, immer mehr Menschen von einem nachhaltigeren Lebensstil zu überzeugen. Unsere Homebase dafür wird Graz sein, unsere Wahlheimat, und eine Stadt mit sehr viel Potential um grüner und lebenswerter zu werden. Noch stecken wir mitten in den Planungen und Vorbereitungen, können vor lauter Aufregung kaum schlafen und sprühen geradezu vor Ideen. Aber ich möchte noch nicht zu viel verraten – ihr werdet von uns hören!
Zum Abschied
Und du, Melanie, wirst mir ja zum Glück als Freundin und “Schwägerin” noch eine Weile erhalten bleiben. Ich möchte mich von Herzen bei dir bedanken, dass du mir diesen Lebensstil nähergebracht hast und in mir eine tobende Leidenschaft und den Drang, die Welt zu retten, entfacht hast. Kaum ein Thema hat mich in den letzten Jahren so begeistert und mitgerissen wie die Zero Waste Bewegung. Und wenn wir weiterhin dasselbe Ziel verfolgen und viele Menschen dazu bewegen können, ihren Alltag Schritt für Schritt nachhaltiger zu gestalten, dann können wir uns noch viele Jahre an diesem Planeten erfreuen.
Ich wünsche dir alles Gute und viel Erfolg für all deine zukünftigen Pläne und möchte dir von Herzen für diese letzten dreieinhalb Jahre danken!
Ich sage mir ” #machdichfrei von diesem alten Kapitel” und starte mit vollster Motivation in ein neues.
Kathi