Nachhaltiger Ausflugstipp: Burg Liebenfels
Was vor drei Jahren noch eine verwunschene Burgruine mitten in Kärnten war, erstrahlt seit vorigem Jahr in neuem Glanz. Behutsam und mit viel Feingefühl hat der Burgherr Dietmar Messner die Ruine wiederbelebt und sie im vorigen Jahr für Besucher geöffnet. Vom höchsten mittelalterlichen Aussichtsturm Kärntens aus dem 13./14. Jahrhundert überblickt man die gesamten Karawanken bis hin zu den Karnischen Alpen. Man kann die ursprüngliche Küche und den Abort besichtigen und seine Schwindelfreiheit auf dem Skywalk testen. Im Palas, im Keller und im Turm – überall sind Fundstücke ausgestellt, die aus der Geschichte der Burg erzählen.
Wer den Turm erklimmt, liest Stockwerk für Stockwerk Wissenswertes zur Erbauung der Anlage. Absolute Empfehlung ist aber eine Führung mit dem Burgherrn höchstpersönlich. Kurzweilig, dabei aber gespickt mit ganz viel historischem Wissen, erzählt er von seinem Projekt und dessen Geschichte. Schon nach den ersten Sätzen fühlt man sich angesteckt vom Enthusiasmus und dem Forscherwillen: „Wir graben erst an der Oberfläche!“, lacht Herr Messner. Und so geht er Schritt für Schritt durch sein Gemäuer, kennt (beinahe) jeden Stein (wir wären an einer eben erst entdeckten Kachel vorbeigelaufen, die er dann aber zärtlich streichelte und uns ihre Geschichte erläuterte…) und weiß auf jede Frage eine Antwort. Dennoch wirft der gesamte Bau für das beteiligte Forscherteam nach wie vor so viele Fragen auf, dass wir bei unserer nächsten Führung bestimmt wieder Neues lernen dürfen… Es scheint, die Burg verbirgt noch so manches Geheimnis… Ob Messner eines Tages den der Sage nach in der Burg Liebenfels versteckten Schatz finden wird? Wir bleiben gespannt…
Anfahrt zur Burg Liebenfels:
Mit dem Zug: Vom Liebenfelser Bahnhof fährt bei Schönwetter der Rocki Express: Ein hop-on/hopp-off Bummelzug, der zu bestimmten Zeiten die Besucher nicht nur zur Burg Liebenfels bringt, sondern weitere interessante Orte an der Strecke anfährt (bitte Tage und Zeiten beachten!).
Fahrplan Rocki-express: Rocki-express.at
Mit dem Auto: Am Ortseingang Liebenfels von St. Veit kommend nach rechts Richtung Sörg abbiegen und dann immer bergauf, vorbei an der Kirche Pulst bis direkt an die Burg. Sollten die Parkplätze am Burgeingang ausgelastet sein, kannst Du noch ein wenig nach oben fahren, wo sich ein weiterer großer Parkplatz befindet.
Praktisches:
Öffnungszeiten: Die Burg Liebenfels ist von Mai bis Oktober täglich von 9:00 – 18:00 geöffnet (weitere Informationen: burgliebenfels.at)
Führungen: Burgherrenführungen auf Anfrage samstags oder sonntags
Gastronomie: Die Burg Liebenfels verfügt über keinen Gastronomiebetrieb, es gibt aber gekühlte Getränke, Eis und kleine Snacks im Shop. Ganz in unserem Sinne wird Müllreduktion auch auf Burg Liebenfels großgeschrieben und daher arbeitet das Team mit einem Pfandsystem und zum überwiegenden Teil mit wiederverwendbaren Verpackungen. Mitgebrachte Speisen (wir nutzen für unsere Ausflüge gerne die Bao Bowls) dürfen gerne im Burginnenhof verzehrt werden. Einladende Tische sind bereitgestellt. Auch eine kurze Erholung auf den Liegen sei empfohlen. In der Turmspitze gibt es für die ganz Durstigen einen Kühlschrank mit Wasserflaschen. Wir empfehlen jedoch die Mitnahme der eigenen Flasche (wir verwenden diese Trinkflasche aus Edelstahl), da das Wasser in Plastikflaschen angeboten wird.
Direkt unter der Burg liegt der Klettergarten Liebenfels.
In der Burganlage selbst gibt es einen Escape-Room.
Seit diesem Jahr ist der Burgeintritt in der Kärntencard enthalten.
Kulinarisches in der Region: Glantaler Hof, Sonnwirt, Zur Zechnerin
Kinder:
Ihr könnt mit Kinderwägen bis zum Burginnenhof kommen, wo es Abstellplätze dafür gibt. Der größte Teil der Burg ist aber nicht kinderwagentauglich. Für die ganz Kleinen gibt es eine Sandkiste, in der sie sich austoben können. Auch stellt der Burgherr immer wieder Bälle und Spielmaterial für die etwas größeren Kinder zur Verfügung.
Nachhaltigkeit:
Der Betreiber setzt nach unserer Einschätzung die Renovierungsmaßnahmen in besonderem Maße nachhaltig um, da er wo immer möglich auf regionale Unternehmen und Zulieferer achtet. Auch in der Auswahl der Materialien ist er auf Langlebigkeit bedacht, so wählte er z.B. für die notwendigen Dacheindeckungen massive Dachschindeln, die über einhundert Jahre Garantie bieten, und entschied sich nicht für die ebenso angebotene günstigere und kurzlebigere Variante. Auch finden wir das Angebot an Mineralwasser in der Turmspitze ganz großartig (der Kühlschrank wird laufend von einem Mitarbeiter befüllt). Nur, dass die Flaschen aus Einwegplastik sind, gefällt uns nicht. Die übrigen angebotenen Snacks sind zum großen Teil Produkte aus der Region. Mit dem Rocki-Express werden Verkehr und die direkten Anrainer massiv entlastet und gleichzeitig wird den Besuchern ein einmaliges Anreise-Erlebnis geboten.