Liebe Franzi,
ich bin voll auf den Zero-Waste-Zug aufgesprungen und leere maximal einmal die Woche meinen nicht großen Mülleimer!
Das immer alles gleich so trendige Namen bekommen muss: Zero Waste Lifestyle! 😀 Bei mir heißt es: Ein Leben wie bei meiner Uroma (“Urli”)! Und tatsächlich kann ich mir so manche Frage, wie ich denn zu Lebensmittel ohne Verpackung komme beantworten, indem ich mich entsinne wie es meine Urgroßmutter gemacht hat. Entschleunigung ist ein unvermeidlicher Nebeneffekt dieses Handelns, denn es setzt Planung voraus und eine gewissenhafte Auseinandersetzung mit den Tätigkeiten des täglichen Lebens. Schnell mal wo rein springen, um noch was zu besorgen fällt nämlich aus. Und doch kommt es mir so vor als würde das Einkaufen, weniger Zeit in Anspruch nehmen als zuvor. Und das einfach, weil Freitag Einkaufstag ist:
– Freitags liefert der Biobote meine Abo Bestellung: 1 Kiste Obst, 1 Kiste Gemüse, 1 Flasche naturbelassene Milch im Glas und was ich noch wöchentlich dazu bestelle. Ich muss auch hochhalten, dass die Familie Löschenkohl sehr flexibel ist. Ich versuche nämlich auch Papierverpackung auf ein Minimum zu reduzieren und so hab ich gebeten meine Kartoffeln nur in der Kiste zu bringen, was gar kein Problem war!
– Freitags ist Hofladen Tag beim Adamhof. Dort wandere ich mit meinen Sackerln und Behältnissen hin und kaufe mir Butter und Käse direkt in mein Glas hinein. Und lokale Bio Eier. Für Martin kaufe ich ‘a richtige Jausn’, die er zur Arbeit mitnimmt.
– Freitag ist Bio Markt in Klagenfurt, da hole ich mir noch Oliven. Darauf will nämlich keiner von uns verzichten.
So und damit ist das Gröbste erledigt und die Einkauferei auf Freitagvormittag beschränkt. Somit habe ich den Rest der Woche frei! Ha, Ha !!! Nein, aber zumindest einige Gedanken frei, um mich weiter damit zu beschäftigen, wie ich Produkte in mein Haus bekomme ohne sie dabei aus haufenweise Plastik, Papier oder sonstigem zu wickeln.
Rezept zur selbstgemachten Zahnpflege – Zahnpulver!
Das bringt mich zu dem Punkt „Selbermachen“, der mich am Anfang erschreckt hat. Woher soll ich denn die Zeit nehmen? Für all die Leute, die sich eigentlich nicht noch mehr aufhalsen wollen, habe ich das perfekte Einsteiger Rezept zur selbstgemachten Zahnpflege – Zahnpulver!
Man nehme Xylit und Natron im Mischverhältnis 1:1. Schütteln und fertig ist das Gemisch und außerdem gut für die Zähne. Xylit hemmt die Kariesbildung und Natron wirkt basisch, neutralisiert Gerüche und macht die Zähne schön weiß. Ich finde das Putzergebnis echt gut. Am Anfang hat mir ein wenig der Frische-Effekt gefehlt, was aber nach einer Woche vergangen ist. Das Beste daran ist, dass beide Kinder lieber mit dem Zahnpulver putzen als mit der Zahnpasta. Das ist mir sehr recht, denn so reduziere ich nicht nur Müll und spare Geld, sondern erspare uns auch noch die ganzen Zusatzstoffe in den Zahnpasten, von denen ich sowieso nicht viel halte.
An diesem Punkt möchte ich gerne mal unsere LeserInnen befragen: Hat jemand ein Rezept im eigenen Repertoire oder dem der Groß- oder Urgroßmutter auf das er/sie schwört, welches ein industriell hergestelltes Produkt durch ein selbstgemachtes ersetzt?
Ich freue mich auf Eure Anregungen!
Alles Liebe,
Melanie
PS: Das Natron habe ich übrigens in der Apotheke gekauft. Die haben es mir in meinen mitgebrachten Glasbehälter gefüllt. Xylit habe ich aus dem Bioladen. Leider in einer alubeschichteten Verpackung, die ich vielleicht im Kinderzimmer als Aufbewahrungsbox weiterverwenden könnte?!?