Liebe Franziska,
es ist doch nicht so einfach Dir ganz regelmäßig zu schreiben, weil ich entweder keinen Strom oder kein Internet habe.
Schau mal, ich habe ja selbstgemachtes Flüssigwaschmittel mitgenommen. Was ich diesmal getan habe, um nicht noch extra Sauerstoffbleiche mitnehmen zu müssen, war, dass ich beim Anrühren ein paar Löffel Sauerstoffbleiche in das flüssige Waschmittel gegeben habe. Vielleicht war der Fehler, dass das Waschmittel noch nicht ganz erkaltet war. Auf jeden Fall ist es voll eingedickt und ist im Moment eher fest.
Tatsache ist, dass ich zum ersten Mal auf einem Campingplatz das Waschmittel selbst einfüllen durfte und die Wäsche sauberer wurde als in den Maschinen, die das Pulver automatisch beimengen. Das kann doch nur an dem guten Flüssigwaschmittel liegen mit verbesserter Rezeptur durch Hinzugabe von Sauerstoffbleiche.
Aber nun zur Reise: Das Leben im Wohnwagen ist gar nicht schlecht, solange die Heizung funktioniert 😉 Wir haben uns mittlerweile an den kleinen Raum gewöhnt und es ist eigentlich ganz kuschelig. Morgens, wenn Luis aufwacht, versuchen wir ihn ruhig zu halten, damit Jonathan und einer von uns “ausschlafen” können. Das ist die größte Herausforderung, weil der Kleine gerne lautstark seinen Tag beginnt. Somit heißt das meistens, warm anziehen und erst mal raus, was fürs Frühstück besorgen oder an den Strand. Das es Winter ist spürt man früh morgens auf jeden Fall – egal wo, es ist eiskalt!
Das Kochen funktioniert mit dem Gasherd einwandfrei und ist auch notwendig, weil wir oft irgendwo stehen, wo es nichts gibt, aber schön ist. Heute habe ich Nudeln gemacht mit einer veganen Champignon-Sauerrahm-Sauce. Den veganen Sauerrahm hab ich von zuhause mitgenommen und im Kühlschrank aufbewahrt. Der hält sich erstaunlich gut.
Rezept für veganen Sauerrahm
Hier mein Rezept für den veganen Sauerrahm:
– 1 Tasse Cashewnüsse (mindestens für 4 Stunden eingeweicht)
– Saft einer halben Zitrone
– 1 flachen Kaffeelöffel Hefeflocken
– 1 Prise Salz
– Wasser
Alles zusammen bei voller Power im Hochleistungsmixer 2 Minuten lang mixen (-Ich habe mich für einen rechtsdrehenden von Blendtec entschieden).
Dieses Rezept muss man öfters ausprobieren, damit man ein Gefühl dafür bekommt, wie viel Wasser man dazugeben muss, um die gewünschte Konsistenz zu erhalten. Der vegane Cashew-Sauerrahm wird dann in den Kühlschrank gestellt, wo er eindickt.
Diemal war meiner sehr fest und ich habe ihn für die Sauce wieder mit Wasser gestreckt.
Den ersten längeren Aufenthalt hatten wir in Barcelona. Wir waren auf dem Campingplatz “El Masnou” im gleichnamigen Ort direkt am Meer. Naja, die Idylle wurde ein wenig durch den regen Verkehr getrübt, der die Hauptstraße des Ortes übermäßig belebte. Verkehr, den gibt es in ganz Barcelona. Und trotzdem…
Ich liebe Barcelona! Diese Stadt hat mich schon als Jugendliche beeindruckt, und sie hat mir auch jetzt sehr gefallen. Und das kann ich behaupten, weil wir sind aus diversen Gründen durch die halbe Stadt zu Fuß gegangen. Ich werde hier nicht über Sehenswürdigkeiten und Tapas Bars schreiben, mir geht es mehr darum ins Lebensgefühl einzutauchen, meine Freude zu besuchen, ihnen meine Familie vorzustellen und natürlich, um zu sehen, welche Möglichkeiten die jeweiligen Orte mir bieten, verpackungsfrei einzukaufen und Müll zu sparen. Und in Barcelona bin ich fündig geworden: La Nupa, ein indischer oder pakistanischer Laden bietet alles in großen Papiersäcken an (-außer die Nudeln sind in einem riesen Plastiksack). Es gibt Bohnen, Linsen, Mehl, Getreide, Nüsse, Trockenfrüchte,….und eben Muschelnudeln.
Du weißt ja, dass wir mit unserem Kompostkübel reisen und ich daher ständig auf der Suche bin, diesen auszuleeren. Und in Barcelona sah ich plötzlich zwei Türchen in einer Wand . Und tatsächlich war das linke für Biomüll. Das hat definitiv Potenzial! Mein Freund Sebastián erzählte mir, dass es in gewissen Bezirken, ein Müllsystem gibt, das unterirdisch – man kann sich das wie in alten Minen vorstellen – den Müll abtransportiert. Sehr praktisch, wenn das auch so angewendet wird.
Ich stelle fest, dass uns das recyceln in Catalunya und Valencia leicht fiel.
Was allerdings unmöglich ist, ist Wasser in einer Glasflasche zu finden. Egal wie die Flasche aussieht und wie oft ich gedacht habe, sie sei aus Glas, es war immer Plastik. Selbst in den nobleren Restaurants am Hafen. Das einzige was da half, ist immer unsere Glasflasche mit Wasser mitzunehmen und freundlich um zwei Gläser für die Kinder zu fragen. Das fand ich dann ok, weil Martin und ich meist Kaffee oder etwas alkoholisches bestellten.
Wir haben 35l Wasser aus Österreich mitgenommen, mit dem wir bis Castelló in Valencia ausgekommen sind. Dort sah ich zufällig an der Strandpromenade Leute einen Wasserkanister auffüllen, die mir erzählten, dass es Trinkwasser für die Sportler gäbe. Da haben wir unser 35l wieder aufgefüllt. Das Wasser schmeckt ok. Im Gegensatz zu dem Wasser von dem Campingplatz “La Reina Isabel” in Granada. Das ist nicht zu trinken! Bäh!
Aber dazu mehr beim nächsten Mal. Es ist herrliches Wetter, kein Wind und ich möchte gerne zum Meer.
Adiós amiga! Te extrano,
Melanie